2010 Twins Only Großendurotreffen in Schlüchtern
13.08.2010 – 15.08.2010 Rote Schlammpackung für die Berta
In Hechlingen hatte ich Blut geleckt. Nachdem ich live miterleben konnte, was mit nem dicken Roß alles geht, suchte ich eine neue Herausforderung. Da kam mir Schlüchtern gerade recht. Ist knapp drei Stunden entfernt und schien mir die ideale Vorbereitung für das norwegische GS-Treffen in Kongsvinger. Also Zelt gepackt und ab ins Hessische.
Anmelden, Zeltplatz suchen, aufbauen und dann staunen, was die Profis mit so einem fetten Bike alles anstellen. Viele kamen mit ihren Dosen und hatten die Böcke aufm Anhänger. Da war es ja egal, wenn die hier Edelschrott produzieren. Ich bin dann Samstags nach dem Mittagessen auf die Piste, drehte bescheiden ein paar Aussenrunden bevor ich mich an die Innenstrecke traute. Wie viele Runden ich geschafft hatte, weiß ich nicht mehr. Es war eine materialmordende, schweißtreibende Plackerei. In jeder dritten Kurve lag die Fuhre im Schlamm. Es gab zig helfende Hände, Zuschauer wie Fahrer auf der Strecke, die mich Nerd wieder ans Fahren brachten. Mit der Zeit wurde es immer besser und gegen Abend hatte ich ein paar Runden dann ohne Ablegen geschafft. Apropos geschafft. Ich trabte nach getanem Werk unter die kalten Dusche, ja warmes Wasser gab es nicht, gönnte mir das eine oder andere Bier und trollte mich dann ins Zelt. Sonntag wollte ich auch nicht mehr fahren. Irgendwann hatte ich soviel Adrenalin im Körper, das ich immer risikoreicher fuhr. Ich hatte einfach Angst, die Kiste zu schrotten. Schließlich musste ich auf den eigenen zwei Rädern wieder nach Hause.
So bewunderte ich nächsten Tag einmal mehr die Experten, wie sie ihre 10- Meter-Sprünge hinlegten und sich gegenseitig um den Kurs jagten.
Bin dann gegen Mittag aufgebrochen, in Schlüchtern erstmal die rote Lehmschicht vom Bock gekärchert.
Moral vom Wochenende: Die Gewissheit, hier nicht noch einmal aufzuschlagen. Nicht, dass es kein Spaß gemacht hatte. Ich kann mir leider kein Zweit- oder Drittmoped leisten. 😉