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    22. Tag Sonntag 23.08.2015 Reykjahlið Mývatn Dettifoss Kopasker Raufarhöpn

    07:00 Uhr. Sonne pur. Kaffee, Frühstück, Moped satteln.

    Das mit dem Moped satteln um 08:00 Uhr übern wir noch. Sind dann erst gegen 09:30 Uhr losgekommen. Zuerst will der Dettifoss West abgefoltert werden. Entspannt zockeln wir auf der 1 (Norðurlandsvegur) durch die Lavafelder und biegen dann nach 25 km links auf die 862 (Dettifossvegur). Noch 20 weiteren km auf schöner Asphaltdecke geht es rechts ab zum Dettifoss. Von weitem sah ich das Elend. Busse und Fahrzeuge zum Abwinken. Naja. Ich schluckte die Kröte und tigerte mit Sven zum Wasserfall. So schlimm war es dann doch nicht. Die Masse verlief sich auf dem Gelände. Wir machten unsere Fotos, wanderten stromaufwärts zum Selfoss. Auch hier machten wir einige wunderschöne Aufnahmen. Zwischendurch sprach ich davon, weiter in den Norden zu fahren. Sven hatte nichts dagegen. Er wollte lieber die Seerunde beenden. So trennten wir uns und ich nahm die F862 unter die Räder. Über gute Schotterpiste, teilweise aber auch mit tiefen Schlaglöchern und groben Steinen, ging es gen Norden. Plötzlich ein Abzweig. Nach 20 km biegt die 888 (Vesturdalsvegur) rechts ab. Ich hatte mal was gelesen, es fiel mir aber nicht ein. Neugierig bog ich ab und erreichte nach 3 km ein Tal. Hier ließ ich Berta stehen und tingelte den Wanderweg entlang. Genau. Hier durchbrach der Jökulsá Á Fjöllum eine Lavaformation. Sehr interessant. Ich machte ein paar Fotos, dann ging es weiter.
    Nach 33 km erreichte ich bei Ásbyrgi die 85 (Nordausturvegur), bog rechts ab und tankte an bekannter Stelle. Dann ging es weiter auf der 85 Richtung Kópasker. Mein Ziel lag noch weitere 54 km nördlicher. Der Leuchtturm Hraunhafnartangi. Bei Núpur fuhr ich auf einmal an einem schwarzen Sandstrand entlang. Anhalten, drauflaufen, Foto.
    Hinter Kópasker wandelte sich mal wieder der Untergrund. Schotter, aber fast keine Schlaglöcher. Man konnte entspannt mit 100 Sachen auf der Piste entlangfegen. Super Gaudi. Nach knapp 30 km erreichte ich die Nordküste bei Sigurdarstadir. Die Dünung und der Wind drückte leichten Salznebel aufs Land. Ich atmete tief ein, hielt an und machte das Moped aus. Seeluft vom Feinsten. 5 Minuten gönnte ich mir, dann ging es die letzten 20 km an der Nordküste entlang. Endlich kam die Einfahrt zum Leuchtturm. Böser Untergrund. Ich fuhr noch 2 km, dann ließ ich den Bock zurück. War zu gefährlich. Den letzten Kilometer schaffte ich zu Fuß. Was für ein Schock. Müll, Reste von Tauen und Netzen, Holz, Schiffsteile. Alles lag versteut oberhalb der Brandungszone. Klar, hier räumt keiner weg. Wenn man überlegt, wieviel von dem Dreck noch im Meer lauert? Es macht einen wütend und traurig zugleich. Zeitgleich mit einer Einheimischen erreichte ich die Nordspitze Islands. Sie zeigte mir im Vorbeigehen noch einen sogenannten Schaftstrail, auf dem die Wollschweine den groben Steinen aus dem Weg gingen. Da lässt es sich jedenfalls besser gehen. Ich gehe die letzten Meter bis über den Steinwall ans Wasser und blicke den Wellen zu, die sich an den Felsen brechen. Meine Gedanken wandern über das Wasser. Wäre Fiep jetzt da. Uhr checken. Lindenstrasse vorbei, Besuch weg. Ich rufe einfach an. Knutsch. Dann noch ein Selfi mit dem Leuchtturm und ab zur Berta, die einsam im Steinfeld steht. Eine Stimme hinter mir. Unbemerkt ist ein weiterer Spaziergänger angekommen. Er ist aus Lettland und hatte in 3 Wochen Island von Süd nach Nord zu Fuß durchquert. Respekt. Ich mache mit seiner Kamera ein Foto und verabschiede mich.
    Durch Raufarhöfn ging der Weg zurück gen Süden. Das Navi zeigt mir 186 km an. Das wird spät. Ich informiere Sven und starte durch. Über eine neu Asphaltpiste stürme ich mit 120 Sachen über das nördliche Hochland, bis ich unterhalb von Kópasker wieder meinen Hinweg erreiche. Ásbyrgi, Dettifoss sind die nächsten Stationen auf dem Rückweg. Leider kam auf der F862 Nebel auf. Ich konnte nur noch mit 30 km/h vorankommen. Hinter dem Dettifoss wurde es besser. Kurze Zeit später ging der Nebel ganz weg. So konnte ich einen farbigen Sonnenuntergang genießen. Pünklich um 22:00 Uhr kam ich am Zelt an. Schnell noch Daten sichern, zwischendurch essen, duschen und ab. Morgen brechen wir hier unsere Zelte ab, um über die F28 (Sprengisandur) Landmannerlaugar zu erreichen. Es wird wohl wieder ein Zwischenhalt im Hochland geben.

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