Top
    Slider

    37. Tag Montag 07.09.2015 Egilsstaðir in Norden nach Bakkagerði und zurück

    07:30 Uhr. Ich bin schon wieder auf den Beinen. Frisch geduscht, Tasse Kaffee am Zahn, hänge ich in der aufgehenden Sonne etwas abseits vom Zelt ab. Wir wollen heute noch einmal gen Norden. Ist eine Sackgasse. Mal sehen, wie weit das geht.

    11:00 Uhr. Nach meiner FAX-Geschichte mit dem verlorenen Paket sind wir auf der 94 (Borgarfjarðarvegur) Richtung Norden unterwegs. Anfangs noch geteert, wird fester Schotter draus. Gut befahrbar. Ich halte Abstand, es staubt gewaltig und der starke Rückenwind drückt uns immer wieder über die 100 km/h. Kurz vor dem Strand biegt die Piste im rechten Winkel gen Osten, der Bergkette entgegen. Eine recht neue Straße bringt uns auf 400m. Bei den Rechtskehren muss man weit innen fahren, da die Windböen uns wieder nach außen drücken. Im Tal selbst ist es recht angenehm. Wir fahren noch um die nächste Landzunge und erreichen Borgarfjörður. Am Ortseingang steht eine Hinweistafel. Wir wählen ein Cafehaus und stellen unsere Bikes ab. Geiler Ort zum Entspannen. Kaffee mit belegten, selbstgebackenen Knäcke, Sven eine Fischsuppe, so kanns weitergehen. Im Hintergrund dudelt die Mucke einer ortsansässigen Bluesband. Nach zwei weiten Schwarzgetränken zieht es mich zurück. Sven möchte noch hinter die nächste Passhöhe, also trennen wir uns.

    15:00 Uhr. Ich bin zurück, setze mich in die Sonne und schreibe weiter an meinem Bericht. Irgendwann kommt Sven zurück. Viel hat er nicht zu berichten. Ein paar Panoramafotos noch, dann ist er auch umgekehrt.

    22:30 Uhr. Aurora-Alarm. Wir sind kurz davor, ins Bett zu gehen, als der Himmel losfeuert. Was wir bisher gesehen hatten, war nichts, null, nada. Fast taghell wabern die Schleier über die ganze Himmelsbreite. Wir wissen nicht wo wir zuerst hinsehen sollen. Es ist irre. Keine Standbilder, die wir bisher hatten, sondern bewegte Formationen in einer Klarheit und Helligkeit, ein ständiges Ändern der Richtung und der Farben, vom Standardgrün bis zu einem Violett an den Rändern. Ich öffne auf der anderen Seite mein Zelt, rücke die Unterlage zurecht und lege mich auf den Rücken, die Mopedjacke als Kopfstütze. So konnte ich die ganze Herrlichkeit bestaunen. Zwei Mal huscht eine Sternschnuppe zwischen die Polarlichter. Bin aufgeregt. Gegen 00:30 Uhr wird es weniger, ich nicke ein. Eine halbe Stunde später wache ich aber wieder auf, krabble zurück ins Zelt. Bin sehr zufrieden mit dem heutigen Tag.

    © Copyright 2025 - Bubis Berta