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    07. Tag Donnerstag 06.07.2017 Mikolajki-Trakai

    7:00 Uhr. Ich sitze frisch geduscht an unseren Zelten und räume leise meine Klamotten zusammen. Eigentlich sollte ich aus Rache das Moped warmlaufen lassen, mit abn Krümmer. Um kurz vor vier riss mich ein Schreien aus den Federn. Eine Zeltreihe weiter hatte nen Säugling nen Furz quer und musste es dem ganzen Zeltplatz mitteilen. Die Erzeuger schienen lärmresistent und wollten oder konnten das Geräusch erst nach anderthalb Stunden abstellen. Die lieben Kleinen 😉

    Um halb Zehn reiten wir dann bei bestem Wetter vom Hof. Zelt ist trocken, konnte es schön in die Sonne legen. Unser Ziel wird in Trakei ein Campingplatz sein. Gute Kritiken hatte der nicht bekommen, ist aber der Einzige Platz in der Umgebung, der

    zu unseren weiteren Unternehmungen passt.

    Auf der 643 fahren wir nach Gizycke und biegen dort auf die 63, der wir bis Pozezdrze folgen. Vo da an über kleinere Strassen bis zur 650 nach Goldap.

    13:00 Uhr. Wir sitzen am Grenzstein an der Drei-Länder-Ecke von Polen, Litauen und der russischen Oblast Kaliningrad. Hier grenzt außerdem die Europäische Union an Russland.

    Es war bis jetzt eine sehr schöne Tour bei bestem Wetter durch Goldap auf der 651 über Żytkiejmy Richtung Wizajny. Störche, Seen, Wälder. Tolle Landschaft. So ähnlich hatten meine Ahnen diese Gegend beschrieben. Der südliche Teil der Rominter Heide.

    Mein Blick wandert am Grenzzaun nach Norden und Westen entlang. Wie kann nur die Politik so eine schöne Landschaft zerteilen. Ich bin neidisch auf die Vögel, die ohne Probleme mal eben über die Grenze fliegen. Dahinter liegt das Land meiner Vorfahren. Leider nur in Erinnerung durch spärliche Erzählungen und ein paar Bilder, die die Flucht überstanden haben.

    In Gedanken versunken, sitze ich in der Sonne, bis mich der Junge ermahnt. Wir müssen weiter.

    Grenzstein Drei-Länder-Ecke Polen Litauen Kaliningrad

     

    Masuren

     

    Masuren

     

    Masuren

     

    Masuren

    Wir werden noch ein paar Kilometer der 651 folgen und dann in Szypliszki 8 Richtung Litauen abbiegen.

    15:00 Uhr. Grenzübergang nach Litauen. Kurz vorher wurde in Szypliszki noch einmal getankt und die letzten Polendollars ausgegeben. Gleich gehts auf die lange Strecke über die A16 Richtung Osten.

    18:30 Uhr. Geschafft. Der Campingplatz ist ganz nett gelegen. Ein kleines Tal, an den Rändern zwei Geländestufen, auf denen sich einige Zelte verteilen. Wir wählen die halbe Höhe, auchten diesmal auf angemessene Entfernung zu den nächsten Nachbarn. Nicht das wir keine Gesellschaft mögen, aber in Erinnerung an letzte Nacht….

    Ganz das Gegenteil die sanitären Einrichtungen. Absolut kotze. Total abgerockt, zwar mit modernen Fliesen überklebt, hilft es trotzdem nicht, den maroden Zustand zu überdecken. Und wie ne Keramik aussieht, die trotz abgesteller Spülung weiterhin benutzt wurde, brauch ich nicht beschreiben, vom Geruch… pfui aus. Die schlechten Bewertungen passen. Wir orientieren uns Richtung See. Dort haben wir nach längerem Suchen ein einigermaßen akzeptabeles Waschhaus gefunden. Ich bin versucht, den beiden aufgetakelten Schnuckies von der Anmeldung Bilder von den Toiletten zu zeigen, aber man muss es live erleben….

    Campingplatz Trakai

    22:00 Uhr. Unser Abendbrot ist vertilgt. Es gab Erbsensuppe und Chinareis mit Käse gepimmt. Wir sitzen auf der zweiten Ebene und haben einen netten Rundumblick über die Szene. Zwei campingwillige Familien konnten wir erfolgreich aus unserem Dunstkreis vertreiben. Plan wird sein, morgen nach Vilnius zu fahren. Sven kommt doch mit. Sein Rücken ärgert Ihn zwar immer noch, er kämpft sich aber tapfer durch die Strapazen. Ich freu mir. Den zweiten Tag heben wir uns dann für die kleine Trakaiburg hier vor Ort auf, bis wir uns in drei Tagen dann auf den langen Autobahnritt an die Ostsee machen.

    Gute Nacht.

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