12. Tag Donnerstag 13.08.2015 Dynjandi Ísafjörður Bolungarvik und zurück
07:00 Aufstehen. Nach der Sturmnacht ein völlig verändertes Bild, Blauer Himmel, ein paar Nebelfetzen ziehen an den Berghängen hoch. Ein paar unausgeschlafene Islandtouristen stehen mit gezückter Kamera müde herum und warten auf die aufgehende Sonne über dem Wasserfall. Ich erledige meine Einrichtungsformalitäten und koche den ersten Kaffee. Der Junge schnarcht noch leise vor sich hin. Noch ein wenig aufräumen, ein erstes kleine Frühstücksbrot, dann ist die Sonne auch an unseren Zelten angekommen. Jetzt die feuchten Klamotten ausbreiten, zweiten Kaffee einwerfen und aufwärmen. Es ist schon erstaunlich, wie schnell sich die Wetterbedingungen ändern.
10:00 Uhr. Die Bikes sind fertig gepackt. Es kann losgehen. Heute ist Isafjördur unser Ziel. Auf rutschigen Schotterpisten geht es bei schönstem Wetter Richtung Norden. Einige Bilder und Filmchen später erreichen wir unser Ziel. Überraschender Weise geht es vorher durch einen Tunnel. War uns nicht bekannt. Einspurig mit Ausweichplätzen für den Gegenverkehr eierten wir mit 60km/h durch die Röhre.
Isafjördur ist die größte Stadt hier in den Westfjorden. Wir suchten uns einen Parkplatz und schlenderten durch die „belebte Einkaufsmeile“
4 Läden links 7 Läden rechts. Ende. Ich konnte ein Paar Ansichtskarten für die Fanpost erstehen und den obligatorischen Islandaufkleber. Weiter geht’s nach Norden zur nächsten Stadt, nach Bolungarvik. 15 km weiter trieb uns der Hunger durch die Straßen, leider vergebens. Hier gab es keinen Fischimbiss. Wehmütig dachten wir an Husarvik….Vielleicht auf dem Rückweg in Isafjördur. Wir hatten ja noch Zeit und folgten einer kleinen Straße nach Westen. Unser Zeltnachbar bei Dynjandi gab uns einen Tipp. Nordwestlich gab es auf einem Berg eine Radarstation und einige Eingeborene haben vor dort Oben das Festland von Grönland gesehen. Sagt man. Also auf in die Berge. Über eine gut ausgebaute Schotterpiste ging es noch einmal auf 600 m. Am Ende ein überwältigender Ausblick. Zwar kein Grönland, aber ein weiter Blick über die umliegenden Fjorde. Leider trübte es im Südosten schon wieder ein. Wir hätten wohl noch mehr sehen können. Ein Bild im Schnee, ein Panoramafoto hinterher, dann ging es zurück. Isafjördur empfing uns bereits mit einem heftigen Schauer. Wir flüchten uns in ein Einkaufsladen und deckten uns mit Vitaminen und Brot ein. Nachdem der Schauer durch war, sattelten wir die Böcke und es ging auf die Heimreise. In Pingereyri wurde mit viel Frust aufgetankt. Mal wieder funktionierten unsere Karten am Tankautomaten nicht. So blieb uns nichts anderes übrig, als Prepaid-Tankkarten zu kaufen.
18:15 Uhr. Wir sind zurück. Trocken. Es drohen zwar wieder Schauer, wir werden aber verschont. Jetzt die Kisten auspacken, Essen kochen und dann besprechen, wie wir morgen vorgehen.
22:30 Uhr. Der Junge kann nicht pennen und klopft noch mal ans Zelt. Ich bin grade dabei, die Bilder zu kopieren, komme durcheinander und bin angepisst. Die letzten drei Tage nur Mist fotografiert. Die Empfindlichkeit war falsch eingestellt. Ich könnte k…… Naja. Nächste Mal besser aufpassen. Sven gibt mir noch ein paar Ratschläge, worauf ich zu achten habe. Er hat ja Recht. Ich hätte es im Display sehen müssen. Nun ist egal. Ich bin froh, dass wir morgen noch einmal die Richtung nehmen. Unser Ziel wird der Papageientaucherfelsen Latrabjarg sein.
Vorbereitungen sind abgeschlossen, es tröpfelt leicht aufs Zelt, beste Voraussetzungen, schnell einzuschlafen.