24. Tag Dienstag 25.08.2015 Laugafell Sprengisandur Ringstrasse Landmannalaugar
08:00 Uhr. Ich packe zusammen. Sven hatte in der Unterkunft genächtigt. Ihn plagten wieder Kopfschmerzen. Wir beschließen nach kurzer Diskussion den Rückweg über die F26, dann die 1 westwärts. Von uns hatte erst mal keiner Lust, eine noch schlimmere Stecke als die Gestrige zu befahren. Ein paar Deutsche im Lager hatten uns von dem Zustand erzählt. Es sind zwar nur 8 km, aber die übersäht mit spitzen, großen Steinen. Ein Platten riskieren wir nicht.
16:00 Uhr. Zum dritten Mal kommen wir zum Tanken in Varmahlid an. Diesmal gehen wir in den Shop, und kaufen ein paar Essensdinge. Viel brauchen wir nicht mehr. Sven hatte eine Frustpizza ausgetan, als wir den Souvenir-Shop des Godafoss mit Kaffeedurst betraten. Wir verschlangen die Teigplatten, übrigens sehr lecker, breiteten die Karte aus, um einen möglichen Übernachtungsplatz zu finden. Bis Selfoss sollten wir es wohl schaffen. Unser Tagestempo hatten wir nach unten korrigiert. Einer der Deutschen im Laugafell hatte uns vor zu hoher Tempoüberschreitung gewarnt. Die beschlagnahmen hier sogar die Fahrzeuge. Mehr als 100 ist heute nicht drin.
Plötzlich Hondaalarm. . Eine ganze Belegschaft aus dem Land der aufgehenden Sonne enterte den Laden. Ein paar saßen draußen auf den Böcken und machten Selfis. Wir tranken schnell aus, zogen die Schuhe an und flohen aus der Bude.
21:30 Uhr. Ankunft in Selfoss. Wir tanken, trinken Kaffee (umsonst) und wärmen uns auf. Auf dem Weg sind wir durch mehrere Temperaturextreme gefahren. Erst 10 °C mit Nieselregen, dann über eine Hochebene mit Nebel um 4°, Bucht von Reykjavik 17°, jetzt wieder nur 9°. War nicht prickelnd.
04:30 am 26.08. lag ich auch im Zelt. Nach einem Gewalttritt, ich schlug an der Tanke in Selfoss vor, durchzufahren, trafen wir an der Furt in Landmannalaugar ein. Wir waren hinter Selfoss noch 16 km weitergefahren, bis wir links auf die 30 einbogen. Nach weiteren 20 km ging rechts die 32 ab, die in die F26 (Sprengisandur) überging. Dann nahmen wir die F208 nach Süden. Während der ganzen Zeit fuhren wir in dem Schimmer von wabernden Polarlichtern. Mich überkam ein Kribbeln. Anhalten und andächtig in den Himmel starren. Ich war hin und weg. Und nun das mit der Furt. Svens Gesicht sprach Bände. Uups. Laut meiner Info durch den Parkranger gab es hier keine. Sven war sauer. Er hatte so ein Bauchgefühl…. Mitgehangen mit gefangen. Die Furt bei Nacht war mit den Mopeds nicht zu machen. Wir ließen sie zurück, nahmen die notwendigsten Sachen und Zelt mit und suchten uns auf dem weitläufigen Gelände einen Platz. Zufällig lief uns ein Deutscher über den Weg. Er gab uns entscheidende Hinweise zur Stellplatzwahl. Zügig wurde das Zelt aufgestellt, Sven verschwand grußlos im Schlafsack. Ich blieb draußen, bewunderte die schwächer Lichtspiele der Aurora und ging dann endlich ins Zelt. Im Osten wurde es schon wieder hell. Ich hatte Polarlichter gesehen. Nächste Nacht soll es wieder klar werden. Hänge mich wohl zum Mitternachtsbaden in den heißen Pool